Die Familie von Bredow hat eine umfassende, wenn nicht sogar die umfassendste und tiefgreifendste Ausarbeitung der Geschichte einer Familie des niederen Adels.
Bereits 1860 gründete die Familie als eine der ersten Adelsfamilien überhaupt, einen Familienverband, der bis heute besteht. Bald nach der Gründung beauftragte der Verband Friedrich Ludwig Wilhelm Graf von Bredow-Liepe mit der Erstellung einer Familiengeschichte. Graf Bredow arbeitete 20 Jahre an der Erstellung der Teile I und III. In diesem Werk stellte er die Lebensläufe von 825 Nachkommen dar. Er recherchierte äußerst akribisch und detailversessen. Dazu arbeitete sich durch unzählige Archive. Vor den Verheerungen des 2. Weltkriegs konnte er auf eine ganz andere Archivlage zurückgreifen. Auch existierten noch die Gutsarchive.
Graf Bredow war Jurist und so hat er all die komplizierten Rechtsgeschäfte der Familienmitglieder, die sie in über 600 Jahren durchgeführt hatten, akribisch und mit einem juristischen Anspruch aufgeführt. Den größten Anteil haben die hoch komplexen und oft langwierigen Erbangelegenheiten.Graf Bredow recherchierte dazu im Archiv des Kammergerichts Berlin. Dieses Archiv brannte im 2. Weltkrieg nieder und mit ihm Akten aus 500 Jahren Rechtsgeschichte Brandenburg-Preußens. Durch die Arbeit von Graf Bredow kann man die Arbeitsweise und die juristische Vorgehensweise des Gerichts anhand der Fälle, die die Familie betrafen, nacharbeiten. Vermutlich ist die Bredowsche Familiengeschichte die einzige Quelle, die dazu eine so kompakte und umfassende Informationslage bietet.
Damals diskutierte man im Verband, in einem Extrateil alle wichtigen Dokumente der Familiengeschichte in Kopie zu veröffentlichen. Man entschied sich gegen den hohen Aufwand mit der Begründung, die Dokumente lägen in den Archiven vor. Keiner konnte damals mit en Verheerungen des 2. Weltkriegs rechnen. So existieren die Informationen mehrheitlich nur noch als Quellenauswertung in unserer Familiengeschichte.
Graf Bredow konnte seine Arbeit nicht abschließen. So beauftragte der Verband den Archivrat Georg Adalbert von Mülverstedt mit der Erstellung dieses Bandes, der qualitativ weit hinter den anderen zurückfällt. Die Gründe dafür lagen aber nicht in der Verantwortung von Herrn von Mülverstedt.
Diese Familiengeschichte (FG19)wurde mit einer sehr knappen Ausarbeitung von Henning von Koss 1966 fortgeführt (FGK). Zur damaligen Zeit war ein umfassenderes Werk nicht möglich.
Derzeit arbeiten wir intensiv an einer Fortführung, die direkt an die FG19 schließt und die FGK implementiert. Dazu gehören auch Erläuterungskapitel, die die komplexe Stammbaumsystematik erklären. Diese Kapitel beinhalten auch die Lebensläufe bedeutender Familienmitglieder sowie die Darstellung des wichtigsten Gutsbesitzes.
Die Hauptquelle für die jetzige Fortführung ist die FG19 von Graf Bredow. Die ist so umfassend, so ausufernd und in einer sehr schönen, aber für uns heute nur mit großer Konzentration zu lesenden Sprache geschrieben. Dazu ist sie voll von Beschreibungen juristischer Vorgänge. Die FG21 soll es ermöglichen, auf den reichen Informationsschatz zurückgreifen zu können, ohne sich mühsam durch das Werk von Graf Bredow arbeiten zu müssen. So ist mit viel weniger Aufwand ein Überblick über die bedeutende Geschichte der Familie von Bredow zu gewinnen, die mittlerweile sowohl innerfamiliär as auch in der Regionalgeschichte in ihrer Bedeutung nahezu vergessen ist.
Die Kapitel werden hier für die Allgemeinheit veröffentlich, sofern sie nicht die Datenschutzgesetzgebung verletzen. Das bedeutet, dass die Veröffentlichungen immer dann mit den Personen enden, wenn deren Persönlichkeitsrechte aufgrund der Datenschutzbestimmungen verletzt werden könnten.
Kapitel 3 / Stammlinie Bredow
Die drei Linien der frühen Bredower Stammlinie sowie Ihre wichtigsten Familienmitglieder und Güter